Onkologische Pflege
Pflege von krebskranken Menschen
Die Betreuung von Patienten mit Krebs stellt hohe Anforderungen an die Pflege während des Klinikaufenthaltes, aber natürlich auch danach. Eine pflegerisch-onkologische Beratung unterstützt Betroffene und Angehörige bei der Bewältigung der Nebenwirkungen im Rahmen der ärztlichen Therapie. Ernährung, Hautpflege und Bewegung/Mobilisation im Bereich der Prävention sind wichtige Bestandteile der pflegerischen Beratung und Betreuung.
Pflegefachkräfte mit einer speziellen onkologischen Fachausbildung stehen den Patienten und ihren Angehörigen als Lotse zur Seite, da Krebstherapien oft ein besonderes Nebenwirkungsmanagement und entsprechende Unterstützung erfordern. Wenn die Erkrankung nicht mehr heilbar ist, sind spezielle lindernde Maßnahmen gefragt. Dazu kommt die psychische Ausnahmesituation von Krebspatienten. Bei Fragen der Betroffenen ist die Pflege meist der erste Ansprechpartner. Pflegekräfte müssen deshalb so ausgebildet sein, dass sie angemessen reagieren und ihre Funktion als Schnittstelle zum Arzt, zum Psychoonkologen oder anderen wichtigen Spezialisten optimal ausfüllen können.
Spezialisierung zur onkologischen Fachpflegekraft
Speziell weitergebildete onkologische Fachpflegekräfte sind geschult und besonders qualifiziert, onkologische Patienten in den verschiedenen Phasen ihrer Erkrankung unter Berücksichtigung ihrer körperlichen und seelischen Bedürfnisse zu betreuen und zu pflegen.
Die Ausbildung zur onkologischen Fachpflegekraft beinhaltet eine in der Regel zweijährige onkologische Fachweiterbildung einer Krankenpflegerin oder eines Krankenpflegers an einer dafür zugelassenen Weiterbildungsstätte inklusive einer Prüfung vor einem staatlichen Prüfungsausschuss.
Heute bieten in Deutschland etwa 30 Weiterbildungsstätten diese Kurse an. Die Kurse werden in der Regel berufsbegleitend besucht. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es derzeit keine Weiterbildungsstätte.
Darüber hinaus werden für Pflegekräfte in Einrichtungen der Palliativ- und Hospizpflege Palliativ Care Kurse angeboten.
Für Gesundheits- und Krankenpflegerinnen in Brustzentren werden vielerorts Qualifikationskurse zur Breast Care Nurse angeboten, die allerdings keiner staatlichen Regelung und Aufsicht verpflichtet sind.
Die onkologische Pflege wird auf Bundesebene von der KOK (Konferenz onkologischer Kranken- und Kinderkrankenpflege) in der Deutschen Krebsgesellschaft vertreten.
Unterstützung der Pflegenden in der Häuslichkeit
Onkologische Fachpflegekräfte sind fest in das Team der onkologischen Zentren eingebunden. Ein hoher Anteil der Betroffenen wird jedoch in der Häuslichkeit gepflegt; einen großen Anteil der Versorgung dort tragen die Angehörigen. Deshalb arbeiten die onkologischen Fachpflegekräfte der onkologischen Zentren mit den regionalen Pflegestützpunkten zusammen mit dem Ziel, gemeinsam mit den Betroffenen und Angehörigen Wege zu finden, um die häusliche Pflege zu unterstützen und zu gewährleisten.
Innerhalb der stationären Versorgung können Angehörige in verschiedenen Kliniken auch das PfiFf Beratungsangebot durch Pflegefachkräfte nutzen. Die Beratung und Anleitung werden dabei individuell auf die Bedürfnisse der Pflegenden und zu Pflegenden ausgerichtet.
Dieses Angebot beinhaltet:
- Vor der Entlassung erfolgen Pflegeanleitungen am Krankenbett. Dort wird den Angehörigen Fachwissen zur pflegerischen Betreuung vermittelt.
- Die Angehörigenkompetenz in der Häuslichkeit bei pflegerischen Fragen wird gestärkt. Diese Angebote vermitteln Tipps und Hilfestellungen, Sicherheit im Umgang mit dem Erkrankten und erleichtern den Pflegealltag in der Häuslichkeit.
- Unterstützung bei der Bewältigung der Pflegeaufgaben in der Familie
- Netzwerkarbeit mit Selbsthilfegruppen und Vereinen, die unterstützend wirken