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  • 12.03.2018

Darmkrebsfrüherkennung: Nachholbedarf bei Männern in M-V

Obwohl die Zahl der Menschen, die neu an Darmkrebs erkranken, in der vergangenen Jahren leicht gesunken ist, ist dies noch lange kein Grund zur Entwarnung. Denn noch immer gehört Darmkrebs sowohl bei Frauen als auch bei Männern zu den häufigsten Krebserkrankungen. Im Jahr 2018, so lautet die Prognose der Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister e.V. und des Zentrums für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut, werden voraussichtlich 58.900 Menschen in Deutschland neu daran erkranken.
Das ist immer noch eine viel zu hohe Zahl, bedenkt man, dass es bei kaum einer Krebsart solch effektive Früherkennungsmaßnahmen gibt wie für Darmkrebs. Diese werden von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt und umfassen vom 50. bis 55. Lebensjahr einen jährlichen Test auf verborgenes Blut im Stuhl sowie ab dem 56. Lebensjahr zwei Darmspiegelungen im Abstand von mindestens zehn Jahren oder alternativ alle zwei Jahre einen Stuhlbluttest. Im vergangenen Jahr wurden die bisherigen Stuhltests im gesetzlichen Früherkennungsprogramm von den moderneren immunologischen Stuhltests abgelöst. Diese Tests basieren auf Antikörpern, die sich nur an menschlichen Blutfarbstoff binden und damit nicht auf Blut aus Fleisch oder anderen Nahrungsmitteln reagieren. Der Test ist damit viel empfindlicher und genauer als die alten biochemischen Tests.

In Mecklenburg-Vorpommern lag die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate für Darmkrebs im Jahr 2014 bei den Männern deutlich über der Rate für Gesamtdeutschland. Nach dem Saarland erkrankten in M-V die Männer am zweithäufigsten neu an Darmkrebs in Deutschland. Bei den Frauen zeigte sich ein anderes Bild: hier hatte M-V deutschlandweit die zehnthöchste Neuerkrankungsrate und lag damit unter der durchschnittlichen Rate von Gesamtdeutschland. Da ein großer Teil dieser Neuerkrankungen bei Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen verhindert werden könnte, möchte die Krebsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern noch einmal auf die unter Umständen lebensrettende Bedeutung der Untersuchungen hinweisen. Getreu dem Motto des diesjährigen Darmkrebsmonats „Lass Darmkrebs nicht Dein Schicksal sein!“ richtet sich dieser Appell an alle Menschen im Land, insbesondere aber an die Männer.